Freud und die griechische Antike im letzten Jahrzehnt seines Lebens

5th lecture of the Interdisciplinary lecture series in German Freud und die Antike (180044-1 VO-L)


Lecturer: Jacques Le Rider

 

Monday, April 22, at 18 h


Library of Psychoanalysis at the Sigmund Freud Museum

 

The event is open to public.
Registration required: To attend, please register below.

Interdisciplinary lecture series in German Freud und die Antike


Eine Kooperation von Sigmund Freud Museum und Universität Wien
Studienprogrammleitung Philosophie
LVA Leitung: George Karamanolis und Daniela Finzi

Ziel dieser Ringvorlesung es, eine neue Perspektive auf Sigmund Freuds Rezeption der Antike zu werfen: Dabei soll einerseits Freuds Beziehung zur Antike, d.h. der antiken Literatur, Philosophie, Religion und Kultur untersucht werden. Andererseits wird besonderes Augenmerk darauf gelegt, inwiefern Freud mithilfe des von ihm entwickelten begrifflichen Apparats der Psychoanalyse jene Begriffe, die in der Antike verwendet wurden, überwunden hat.

Mit der Psychoanalyse hat Freud eine neue Art der Untersuchung und eine neue Wissenschaft eingeleitet, welche die Seele, die schon seit der Antike als unser Selbst definiert wird, nicht mehr als etwas völlig Durchschaubares auffasst. Im Gegenteil: Ein beachtlicher Teil unseres „psychischen Apparats“ (Freud) ist uns unzugänglich bzw. unbewusst, oder zumindest dem Menschen durch traditionelle Forschungsmethoden verschlossen. Freud hat damit nicht nur an der kartesianischen Auffassung der Transparenz unseres Egos gerüttelt, sondern darüber hinaus einen Themenschwerpunkt der Philosophie praktisch abgeschafft. Denn die Untersuchung der Seele war seit Platon ein Teil der Philosophie, der sich nicht nur mit der ontologischen Natur der Seele befasste, sondern auch mit der Natur der Begierden, der Affekte, der Emotionen als auch mit der Sorge des Selbst – des Subjekts. Dieser Teil der Philosophie ist durch Freud von der Psychoanalyse übernommen worden. Die Sorge um unser Selbst (Apologie 19d) ist seither das Anliegen der Psychoanalyse, nicht mehr jener der Philosophie.

Die Vorträge dieser Ringvorlesung werden Freuds Auseinandersetzung mit der Antike und die von ihm bewerkstelligte Überwindung philosophischer Begriffe der Antike behandeln. Außerdem sollen Beiträge ausgewählter Psychoanalytiker:innen wie Jacques Lacan und Cornelius Castoriadis, die die philosophische Dimension der Psychoanalyse erkannt und gewürdigt haben, sowie die Kritik von Michel Foucault, beleuchtet werden.

Hier finden Sie unser Veranstaltungsprogramm.

Eine Auswahl unserer Veranstaltungsvideos können Sie auf unserem YouTube-Kanal ansehen.

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